Nach der kartellrechtlichen Freigabe durch die EU-Kommission Anfang Dezember 2024 wurde der Einstieg von Bund und Land als Gesellschafter mit jeweils rund 40 Prozent der Anteile und einer Investition von je 200 Millionen Euro abgeschlossen. Ein zentraler Bestandteil des Sanierungsplans ist der Einsatz eines mitbestimmten Aufsichtsrates, der die Zukunftsfähigkeit der Meyer Werft sichern soll, heißt es. Der Aufsichtsrat besteht aus Vertretern der Gesellschafter, der Arbeitnehmer und externen Fachleuten. Jan Meyer gehört als Familienvertreter dem Aufsichtsrat an.
Zusammensetzung des zwölfköpfigen Aufsichtsrats
Die Arbeitnehmerseite wird durch Thomas Gelder (Geschäftsführer IG Metall Leer-Papenburg), Andreas Hensen (Betriebsratsvorsitzender Meyer Werft), Heiko Messerschmidt (Bezirkssekretär IG Metall Bezirk Küste), Thomas Behrens (Betriebsratsvorsitzender Neptun Werft), Denise Sassen (Betriebsratsvorsitzende ND Coatings) und Yvonne Lammers, eine leitende Angestellte der Werft, vertreten. Für den Bund werden Patricia Geibel-Conrad (Wirtschaftsprüferin) und Christian von Lenthe (Jurist) in den Aufsichtsrat entsandt. Das Land Niedersachsen wird durch Wirtschaftsminister Olaf Lies und die Wirtschaftsjuristin Anne Deter aus dem grünen Finanzministerium vertreten. Darüber hinaus wurde der ehemalige Diehl-, BMW- und Airbus-Manager Klaus Richter als weiteres Aufsichtsratsmitglied bestellt und als Vorsitzender des zwölfköpfigen Gremiums gewählt. Stellvertretender Vorsitzender ist Heiko Messerschmidt.
Aufgaben des Aufsichtsrats
Die erste konstituierende Sitzung des neuen Aufsichtsrates fand jetzt statt. Der Aufsichtsrat soll die Geschäftsführung bestellen, beraten, deren Tätigkeit überwachen und an ihren Entscheidungen mitwirken. Darüber hinaus prüft der Aufsichtsrat den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag zur Gewinnverwendung der Gesellschaft. Die Geschäftsführung der Meyer Werft ist verpflichtet, den Aufsichtsrat regelmäßig über die Geschäftspolitik und die Entwicklung des Unternehmens zu informieren.
„Ich freue mich auf die Aufgabe des Aufsichtsratsvorsitzenden bei der Meyer Werft. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam das Unternehmen wieder stabilisieren und sanieren können. Die Auftragslage und die Nachfrage in den Märkten sind gut. Das sind wichtige Voraussetzungen“, so Richter.
„Die Einbindung verschiedener Interessen und Kompetenzen im Aufsichtsrat wird uns helfen, die anstehenden Herausforderungen zu meistern und unsere Position als eine der führenden Werften weltweit weiter zu stärken“, ist Bernd Eikens, CEO der Meyer Werft, überzeugt.
Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies erklärt: „Die Einsetzung eines mitbestimmten Aufsichtsrats war – neben der Rückverlagerung des Unternehmenssitzes nach Papenburg – ein zentraler Meilenstein für die erfolgreiche Neuaufstellung der Werft. Mit klaren Strukturen und voller Transparenz gehen wir diesen Sanierungsweg nun gemeinsam konsequent weiter. Der neue Aufsichtsrat übernimmt dabei eine entscheidende Rolle, um die Werft auf ihrem Kurs in eine stabile und erfolgreiche Zukunft zu begleiten.“
„Die Mitbestimmung der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat wird die Meyer Werft insgesamt stärken. Wir vertreten die Interessen der Beschäftigten aus allen zum Konzern gehörenden Unternehmen und von allen Standorten und bringen so eine wichtige Perspektive in das Kontrollgremium ein”, erklärt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Messerschmidt.
„Die erste Aufsichtsratssitzung nach dem Einstieg von Bund und Land in unser Unternehmen im vergangenen Jahr stellt für uns als Familie Meyer den Beginn einer wichtigen neuen Phase da, in der es darum geht, die Werft gemeinsam mit allen Beteiligten zukunftssicher aufzustellen. Wir freuen uns auf die konstruktive Zusammenarbeit mit den anderen Aufsichtsratsmitgliedern“, sagt Jan Meyer, Aufsichtsrat der Meyer Werft.