Landkreis Osnabrück

Landrätin Anna Kebschull besucht Riemann Werkzeugbau

Georgsmarienhütte - Landrätin Anna Kebschull hat dem Unternehmen Riemann Werkzeugbau einen Besuch abgestattet. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, Peter Vahrenkamp, informierte sich die Landrätin über die jüngste Entwicklung und Investitionsvorhaben des Unternehmens: Der Werkzeughersteller will unter anderem durch den Bau einer neuen klimatisierten Produktionshalle für Aufträge aus der Halbleiterindustrie in den Standort investieren.

Geschäftsführer Michael und Peter Riemann (2. und 3. v. li.) informierten Dagmar Bahlo, Bürgermeisterin von Georgsmarienhütte (li.) und Landrätin Anna Kebschull sowie WIGOS-Geschäftsführer Peter Vahrenkamp über die geplan-ten Vorhaben des Werkzeugbau-Unternehmens. Foto: Sandra Joachim-Meyer

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„Wir wachsen, weil wir Chancen sehen, nicht, weil wir müssen.“ So formulieren es Michael und Peter Riemann, Geschäftsführer der Riemann GmbH heute. Vor rund fünf Jahren hätten sie eine Chance gesehen und ergriffen, heißt es in einer Mitteilung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land. 

Riemann, Hersteller von Präzisionswerkzeugen aus Georgsmarienhütte, sei Schritt für Schritt in den Halbleitermarkt eingestiegen, heißt es weiter.  „Wie sich das Unternehmen entwickelt und mutig ein neues Geschäftsfeld erschlossen hat, ist bewundernswert“, formulierte Kebschull bei einem Rundgang durch das Familienunternehmen.

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, Peter Vahrenkamp, informierte sich die Landrätin über die jüngste Entwicklung und Investitionsvorhaben des Unternehmens: Der Werkzeughersteller will unter anderem durch den Bau einer neuen klimatisierten Produktionshalle für Aufträge aus der Halbleiterindustrie in den Standort investieren. 
 
„Uns geht es gut. Wir können nur Positives berichten“, betonte Peter Riemann im Gespräch. Das 1988 gegründete Unternehmen mit rund 65 Mitarbeitenden wird heute von den Brüdern Peter und Michael Riemann, sowie dem Vater Klaus Riemann geführt. In Georgsmarienhütte stellt Riemann, das weiter in den Maschinenpark investiert, Prototypen- und Serienwerkzeuge für die blechverarbeitende Industrie her. Kunden sind sowohl kleinere mittelständische Unternehmen als auch große Automobilhersteller. Hohe Qualität, Zuverlässigkeit als Lieferant und der feste Kundenstamm hätten dazu beigetragen, dass Riemann gut durch vergangene Krisenzeiten gekommen sei. „Wir haben uns den Ruf als zuverlässiger Zulieferer der blechverarbeitenden Industrie erarbeitet. Am Anfang der Pandemie hatten wir maximal zehn Tage Kurzarbeit. Wir haben danach sogar Personal aufstocken können.“ 

Neuer Markt erschlossen

Dass der Werkzeughersteller nach den Krisenzeiten vergangener Jahre heute so gut dastehe, sei das Ergebnis einer wichtigen strategischen Entscheidung. „Früher hatten wir uns überwiegend auf das Automotivegeschäft konzentriert. Diese Abhängigkeit haben wir heute nicht mehr. Um uns unabhängiger zu machen, haben wir unsere Fühler ausgestreckt. Wir bewegen uns auf dem Markt und schauen, was geht. Auf dem Halbleitermarkt Fuß zu fassen, ist eine große Herausforderung“, berichtete Michael Riemann. „Ein bisschen Glück gehört auch dazu.“ 

Um Aufträge aus der Halbleiterindustrie abwickeln zu können, will Riemann weiter investieren und eine neue Halle anbauen, die besonderen Anforderungen standhalten muss: So muss die Halle vollklimatisiert sein und eine Montage in hoher Reinraumklasse ermöglichen, das heißt „sauberer als im Operationssaal“ sein. Zudem werden hierfür hochqualifizierte Kräfte benötigt: „Wir sind damit im High-End-Bereich. Für uns ist das eine riesige Investition. Wir können damit nur die Halbleiterindustrie bedienen, sind aber damit weiter vorn in der Kette“, so Michael Riemann. 

Bei den künftigen Herausforderungen vertraut das Familienunternehmen in zweiter Generation auf das Know-how der Mitarbeitenden: So würden nach Angaben der Geschäftsführer nur ausgebildete Fachkräfte beschäftigt. Mit Zeitarbeitsfirmen werde nicht zusammengearbeitet. Jahresverträge gebe es nicht, die Zusammenarbeit sei langfristig angelegt. Das Unternehmen bildet in zwei Berufen aus: Werkzeugmechaniker und Zerspanungsmechaniker, um Nachwuchskräfte für die Zukunft zu gewinnen. „Wir kommen aus der Werkstatt und sind keine Topmanager. Unsere Mitarbeitenden kennen wir alle beim Vornamen. Das wollen wir beibehalten und die Mitarbeiterzahl von 100 in Zukunft nicht überschreiten. Wenn wir mit ihnen sicher durch die nächste Krise kommen, sind wir gut zufrieden.“ 

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