Aus Sicht der Landwirtschaft im Kreis Coesfeld begann das Jahr 2024, wie es endete: mit einem sorgenvollen Blick nach Berlin. Die im Zuge der Haushaltskrise vorgelegten Sparpläne der Bundesregierung hätten das Fass zum Überlaufen gebracht, heißt es in einer anschließenden Mitteilung. Lang aufgestaute Enttäuschungen über nationale Alleingänge, die oft über das EU-Recht hinausgehen, sowie nicht wirklich ernsthaft und umfassend geschaffene Perspektiven für die Tierhalter und eine seit Jahren überbordende Bürokratie, die nicht mehr dazu beiträgt, die Qualität der Produktion zu verbessern, hätten den Berufsstand geschlossen auf die Straße gebracht und seien damit auch Auslöser für europaweite Protestaktionen gewesen. Noch nie zuvor sei die mediale Aufmerksamkeit für die Anliegen der Landwirtschaft so groß gewesen, glauben die Landwirte.
Konstantin Kröger, seit Oktober 2024 Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Coesfeld, stellte zudem den Geschäftsbericht vor.
In einer Podiumsdiskussion zum Thema „Politikstillstand und Handelsmacht: Wie kann die Landwirtschaft ihre Zukunft selbst gestalten?“ tauschten sich Vertreter der Landwirtschaft, des Lebensmitteleinzelhandels und der zwischengelagerten Bereiche unter der Moderation von Patrick Liste, Chefredakteur des Wochenblatts für Landwirtschaft und Leben, aus.
Zum Abschluss wurde der Ausbildungsbetrieb des Jahres im Kreis Coesfeld geehrt. Damit soll der Ausbildung innerhalb der Landwirtschaft ein besonderer Stellenwert verliehen und gleichzeitig Ausbilderinnen und Ausbilder gewürdigt werden, die besonderes Engagement in die Entwicklung junger Menschen investieren. Hubertus Hölper aus Lüdighausen-Seppenrade erhielt die Auszeichnung. Sein Betriebsschwerpunkt liegt auf der Sauenhaltung mit Ferkelaufzucht und Schweinemast sowie Getreidebau und Waldbau.