Landkreis Osnabrück

IHK-Mittagsgespräch mit AHK-Expertin aus New York

Osnabrück - „Donald Trump hat mit einer Fokussierung auf die Themen der Wirtschaft die Wahl deutlich gewonnen. Seine Agenda war klar: Steuern runter, Energie günstig und Bürokratie weg. Damit würde der Investitionsstandort USA, auch für deutsche Unternehmen, noch weiter aufgewertet.“ Dies erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf jetzt beim IHK-Mittagsgespräch in Osnabrück zur Wahl in den USA. Gleichzeitig gebe es berechtigte Sorgen wegen einer womöglich noch restriktiveren Handelspolitik.

 

President & CEO, Deutsch-Amerikanische Handelskammer New York, Susanne Gellert und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf (Foto: IHK/Jette Golz).

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Unterm Strich biete der US-Markt aber weiter zahlreiche Chancen, wie es in einer Mitteilung der Industrie- und Handelskammer
Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim heißt. So wollten die meisten regionalen Unternehmen laut einer IHK-Umfrage ihr USA-Engagement in bisherigem Umfang aufrechterhalten oder sogar noch verstärken. 

Dies bestätigte die Gastrednerin Susanne Gellert, President und CEO der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer (AHK) in New York. Sie berichtete zu den aktuellen Entwicklungen in den USA nach der Präsidentschaftswahl. „Die USA bleiben Deutschlands Handelspartner Nummer 1. Schon jetzt sind deutsche Unternehmen in den USA der drittgrößte ausländische Arbeitgeber und schaffen dort fast 1 Million Arbeitsplätze“, so Gellert. 

US-Investments geplant

„Die USA stehen wirtschaftlich so gut wie lange nicht mehr da. So haben sie aktuell die höchsten Wachstumsraten aller G7-Staaten“, erklärt Gellert. Die guten Perspektiven bestätigen auch die Ergebnisse einer von der AHK durchgeführten Umfrage. Danach erwarten die in den USA ansässigen deutschen Unternehmen dort weiterhin ein wirtschaftliches Wachstum und beabsichtigten weitere Investitionen in ihr US-Geschäft. Hauptgründe seien die Marktgröße, die damit zusammenhängende Kundennachfrage und -nähe, sowie die Marktstabilität. 

Hinsichtlich der Handelspolitik seien Prognosen schwierig. Eine pauschale Erhöhung aller Zölle hält Gellert für unwahrscheinlich, da dies letztlich den amerikanischen Konsumenten belaste. Voraussichtlich werde es aber in einzelnen Branchen neue oder höhere Zölle geben. Dies sei aber nichts Neues, da schon die Biden-Regierung auf Zölle gesetzt hatte. Hinsichtlich der Markterschließung empfiehlt sie, den Standort USA differenziert unter die Lupe zu nehmen. „Viele für die Unternehmen wichtigen wirtschaftlichen Entscheidungen werden weniger von der Regierung in Washington als vielmehr von den einzelnen US-Bundesstaaten getroffen. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf die jeweiligen Marktbedingungen“, rät sie. 

Hintergrund: 
Der IHK-Bezirk ist eng mit den USA vernetzt. Über 230 Unternehmen aus unserem IHK-Bezirk exportieren dorthin, 80 Unternehmen importieren von dort und 31 Unternehmen haben eine Niederlassung oder Produktionsstätte in den Vereinigten-Staaten. 

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