Kreis Borken

Endspurt Glasfaserausbau: Baustart für Graue-Flecken-Programm

Borken – Der geförderte Glasfaserausbau im Kreis Borken nimmt weiter Fahrt auf. In mehreren Bereichen haben die Bauarbeiten im sogenannten Graue-Flecken-Programm bereits begonnen, während in anderen die letzten Vorbereitungen laufen. Bis zum ersten Halbjahr 2026 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, sodass zahlreiche Haushalte Zugang zu einer schnellen Internetverbindung haben, wie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken (WFG) mitteilte.

Freuen sich über den Baustart der Graue-Flecken-Förderung (von links): WFG-Geschäftsführer Dr. Daniel Schultewolter, Katharina Reinert (Leiterin WFG-Breitbandinfrastruktur), Landrat Dr. Kai Zwicker und Anna Aguilar (Gigabitkoordinatorin des Kreises Borken). Foto: WFG für den Kreis Borken

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„Der Glasfaserausbau im Kreis Borken schreitet kontinuierlich weiter voran. Durch das Ineinandergreifen von eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau schaffen wir die optimalen Rahmenbedingungen für eine flächendeckende, leistungsfähige digitale Infrastruktur. Dieses erfolgreiche Zusammenspiel ist ein wichtiger Schritt, damit Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen bestmöglich von schnellem Internet profitieren können“, erklärt Landrat Dr. Kai Zwicker.

Kostenfreier Glasfaseranschluss

Bürgerinnen und Bürger, deren Adressen im Rahmen der Graue-Flecken-Förderung förderfähig sind, haben aktuell die Chance, einen kostenfreien Glasfaseranschluss zu erhalten. Förderfähig sind ausschließlich Adressen in den 14 Kommunen des Projektgebiets, die aktuell und perspektivisch mit weniger als 100 Mbit/s versorgt sind. Die rund 2.300 betroffenen Adressen in Ahaus, Borken, Gescher, Heek, Heiden, Isselburg, Legden, Raesfeld, Reken, Schöppingen, Stadtlohn, Südlohn, Velen und Vreden wurden bereits postalisch über ihre Stadt oder Gemeinde sowie über die jeweiligen Telekommunikationsanbieter kontaktiert und über die weiteren Schritte informiert.

Passiver Anschluss möglich

Die WFG hebt hervor, dass förderfähige Adressen in diesem Verfahren die Möglichkeit haben, einen sogenannten passiven Anschluss zu beauftragen. „Das bedeutet, dass das Glasfaserkabel kostenfrei bis ins Haus gelegt wird, ohne dass ein Vertragsabschluss über Telekommunikationsdienstleistungen erforderlich ist. Die Bürgerinnen und Bürger können sich somit die Option offenhalten, zu einem späteren Zeitpunkt einen Glasfasertarif zu buchen. Gleichzeitig wirkt der Anschluss wertsteigernd für die Immobilie“, erklärt WFG-Geschäftsführer Dr. Daniel Schultewolter. Dafür genüge es, einen Gestattungsvertrag zur Bewilligung der Ausbauarbeiten auf dem eigenen Grundstück zu unterzeichnen.

Obwohl der Glasfaserausbau bereits läuft, haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ihren Anschluss noch nicht beauftragt. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft weist darauf hin, dass sich nun die letzte Gelegenheit biete, diesen Anschluss zu sichern. „Wer jetzt nicht handelt, riskiert, dass Fördermittel ungenutzt bleiben und der Anschluss lediglich an der Grundstücksgrenze vorgesehen wird“, macht Katharina Reinert, Leiterin Breitbandausbau der WFG für den Kreis Borken, deutlich. „Sobald der Bagger erst einmal in der Straße steht, ist es oftmals zu spät. So können im Nachgang nochmals hohe Kosten entstehen, wenn der Glasfaseranschluss doch noch in Anspruch genommen wird“, ergänzt Anna Aguilar, Gigabitkoordinatorin für den Kreis Borken.

Sechs Unternehmen beauftragt

Das Projekt wird durch Fördermittel unterstützt und ist ein wichtiger Baustein für die digitale Infrastruktur im ländlichen Kreis Borken. Die Wirtschaftlichkeitslücke im Gesamtprojekt beträgt 30,2 Millionen Euro. Diese Kosten werden zu 50 Prozent durch den Bund gefördert, zu 40 Prozent durch das Land Nordrhein-Westfalen, und die verbleibenden 10 Prozent tragen die jeweiligen Kommunen als Eigenanteil.

Die WFG koordiniert das Ausbauprojekt zur Erschließung der sogenannten hellgrauen Flecken federführend für die 14 teilnehmenden Kommunen. Das Gesamtprojekt wurde dazu in sechs Cluster unterteilt, die jeweils sinnvolle Ausbaugebiete darstellen. Insgesamt sechs Telekommunikationsunternehmen wurden mit der Umsetzung beauftragt: epcan, Bietergemeinschaft epcan GmbH & MN Glasfaser GmbH, LokalWerke GmbH, Westmünsterland Glasfaser GmbH, Stadtwerke Rhede GmbH und telkodata Netze GmbH.
 

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