Landkreis Emsland

Berentzen: Rückgang bei Umsatz und Gewinn

Haselünne – Der Getränkekonzern Berentzen nach vorläufigen Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2025 weniger Umsatz und Gewinn vor Zinsen und Steuern verzeichnet als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz belief sich auf 119,4 Millionen Euro (Vorjahr: 133,9 Millionen Euro). Das Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Konzern-EBIT) erreichte in den ersten neun Monaten 5,6 Millionen Euro (Vorjahr: 7,6 Millionen Euro). Das Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Konzern-EBITDA) gab Berentzen mit 12,0 Millionen Euro (Vorjahr: 14,1 Millionen Euro) an. Gründe dafür sei das wenige alkoholische Getränke konsumiert werden und Umsatzerlöse infolge des Verkaufs des Mineralbrunnenbetriebs am Standort Grüneberg fehlten.

Berentzen hat in den ersten neun Monaten des Jahres weniger Spirituosen verkauft. Foto: Berentzen

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„Nach einem schwierigen ersten Halbjahr und trotz eines anhaltend herausfordernden Marktumfeldes ist es uns im dritten Quartal gelungen, ein Konzern-EBIT weitestgehend auf dem starken Niveau des Vorjahres zu erwirtschaften. In den vergangenen drei Monaten konnten wir durch besonderen Fokus auf Margen und Kosten sowohl unsere relative Rohertragsqualität als auch unsere EBIT-Marge gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres signifikant steigern. Die Berentzen-Gruppe wirtschaftet nach wie vor profitabel“, betont Oliver Schwegmann, CEO der Berentzen-Gruppe. 

Niedrigere Verbrauchernachfrage

Die gesunkenen Konzernumsatzerlöse seien zum einen auf eine niedrigere Verbrauchernachfrage in den Märkten für alkoholische Getränke zurückzuführen. Eine für das zweite Halbjahr 2025 allgemein erwartete Erholung der Konsumstimmung sei gänzlich ausgeblieben. „Gerade alkoholische Getränke sind in Deutschland seit dem Nach-Corona-Aufschwung in 2022 mittlerweile im dritten Jahr in Folge von signifikanten Volumenrückgängen geprägt. Dies hat sich auch bei uns in rückläufigen Umsatzerlösen im Segment Spirituosen niedergeschlagen“, so Schwegmann. 

Entfallene Umsatzerlöse durch Verkauf von Mineralbrunnenbetrieb

Zum anderen haben die entfallenen Umsatzerlöse im Zusammenhang mit der im Oktober 2024 erfolgten Veräußerung des Mineralbrunnenbetriebs am Standort Grüneberg „signifikante Auswirkungen auf die Höhe der Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Alkoholfreie Getränke“, wie Berentzen mitteilte. „Auch wenn der Verkauf mit dem entsprechenden regionalen Produktportfolio zu Umsatzrückgängen für die Berentzen-Gruppe führte, so war er dennoch ein strategisch wichtiger Schritt, um unsere Ressourcen auf zukünftige Wachstumsfelder zu konzentrieren und die Konzernrentabilität zu verbessern“, erklärt Schwegmann weiter. Bereinigt um diese Veräußerung sowie weitere Einmaleffekte und Portfoliobereinigungen im Segment der alkoholfreien Getränke wäre der Umsatzrückgang in Konzern deutlich geringer ausgefallen. 

Positive Entwicklung der Marke Mio Mio

„Positiv hervorheben möchte ich, dass unsere Marke Mio Mio im bisherigen Jahresverlauf mit einem Umsatzplus von acht Prozent weiterhin auf Wachstumskurs bleibt. Daher planen wir fürs kommende Jahr neben dem weiteren Rollout des Dosengebindes auch zusätzliche Innovationen bei Mio Mio“, so Schwegmann. 

Umsatzprognose angepasst

Vor dem Hintergrund der Geschäftsentwicklung passt die Berentzen-Gruppe ihre Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 an. Die Unternehmensgruppe rechnet nunmehr mit Konzernumsatzerlösen zwischen 165,0 und 169,0 Millionen Euro. Die Ergebniserwartung bleibt hingegen unverändert: Es wird ein Konzernbetriebsergebnis (Konzern-EBIT) in einer Bandbreite von 8,0 bis 9,5 Millionen Euro sowie ein Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Konzern-EBITDA) zwischen 16,9 und 18,4 Millionen prognostiziert. „Wir erwarten aufgrund der positiven Margeneffekte auch im vierten Quartal ein Konzern-EBIT auf dem Niveau des starken Vorjahres. Auch wenn wir für die restlichen Monate des Jahres 2025 nicht mehr mit einer Erholung der Konsumstimmung rechnen, wird sich dies daher nicht auf unser Konzern-EBIT, sondern lediglich auf die Umsatzerlöse auswirken“, so Schwegmann.

Mit Blick auf die folgenden Jahre will die Berentzen-Gruppe in den kommenden Wochen eine Aktualisierung ihrer strategischen Leitlinien präsentieren. „Die Märkte für Getränke sind in Bewegung und insbesondere der Markt für alkoholische Getränke erfordert neue Antworten. Als breit aufgestellter Getränkekonzern sehen wir erhebliche Wachstumschancen in innovativen Produktkategorien sowie in neuen Absatzmärkten und Vertriebskanälen. Diese Potenziale werden wir heben“, so Schwegmann. 

Die endgültigen Geschäftszahlen sowie weitergehende Informationen werden planmäßig am 23. Oktober 2025 mit dem Zwischenbericht veröffentlicht.

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