Kreis Steinfurt

Baustart für erstes kommunales Glasfasernetz im Tecklenburger Land

Tecklenburg - Die Stadtwerke Tecklenburger Land sind nicht die Ersten, die ein gefördertes Glasfaser-netz in der hiesigen Region bauen. Aber sie sind die ersten, die ein gefördertes Netz für schnelles Internet schaffen, das zu 100 Prozent in der Hand der sieben Kommunen Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln verbleibt.Jetzt war am Hörsteler Uferweg der offizielle Baustart.

Mit dem symbolischen ersten Spatenstich eröffneten sie offiziell die Baumaßnahme: Louisa Kulacz-kowski (aconium, l.), die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister (v.l.) Ludger Kleine-Harmeyer, Dr. Marc Schrameyer, David Ostholthoff, Christina Rählmann, Philip Middelberg, Peter Vos (r.) und Annette Große-Heitmeyer sowie SWTE-Geschäftsführer Tobias Koch (3.v.r.). Foto: Stadtwerke Tecklenburger Land

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Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der sieben Stadtwerke-Kommunen, Vertreter der Fördermittelgeber und der Stadtwerke Tecklenburger Land griffen symbolisch zum Spaten, um das Großprojekt ganz offiziell zu starten. In den kommenden zwei Jahren entsteht ein gut 450 Kilometer langes Glasfasernetz in Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln – zu 90 Prozent gefördert mit Bundes- und Landesmitteln im Rahmen der Graue-Flecken-Förderung. Gebaut wird parallel in vier Losen in allen sieben Kommu-nen.

Tobias Koch, Geschäftsführer der Stadtwerke-Tochter SWTE Kommunal GmbH & Co. KG, die das Projekt für die Kommunen umsetzt, bedankte sich bei den Kommunen für deren Einsatz für den Breitbandausbau. „Sie haben sich schon vor Jahren entschieden, über Ihr Stadtwerk ein eigenes Glasfasernetz zu schaffen. Sie haben mutig entschieden – und Sie haben auch investiert.“ Denn die Kommunen haben für das Netz Eigenkapital eingebracht und tragen den für die Graue-Flecken-Förderung erforderlichen Eigenanteil. Tobias Koch bedankte sich bei den kommunalen Vertretern für das entgegengebrachte Vertrauen und die Bereitschaft, das Glasfaserprojekt mit dem kommunalen Stadtwerk umzusetzen. „Dabei nutzen Sie Ihr Stadtwerk als Lösungspartner – und sichern sich wichtige Zukunftschancen der digitalen Daseinsvorsorge.“

Lückenschluss

Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer erinnerte daran, dass die Kommunen seit vielen Jahren Erfahrung im Glasfaserausbau haben. Leider sei es bis heute ein Problem, dass einerseits Mehrfachverlegungen unterschiedlicher Anbieter möglich seien, andererseits die Investoren nicht zum lückenlosen Ausbau verpflichtet seien. „Mit diesem Netz versuchen wir nun, vorhandene Lücken zu schließen“, sagte er. Die berechtigten Anschlussnehmer ermunterte er, diese Chance zu ergreifen und sich einen kostenlosen geförderten Hausanschluss zu sichern. Als Ibbenbürener Bürgermeister freue er sich, dass zwei lokale Unternehmen die Aus-schreibung für die Tiefbauarbeiten für sich entscheiden konnten. „Das sorgt für Investitionen und für Arbeitsplätze in unserer Region.“ Dass das Geld der Kommunen in dieses Glasfaser-netz gut angelegt sei, stehe außer Frage. „Dieses Netz sichert die Eigenversorgung. Das Netz hat für uns einen großen Wert.“ Dr. Marc Schrameyer bedankte sich bei allen Beteiligten, die das Projekt innerhalb und außerhalb der Stadtwerke vorangetrieben haben, sowie bei den Fördermittelgebern. Für die Bauarbeiten wünschte er einen guten Verlauf – und mit einem Augenzwinkern: „Möglichst wenig Treffer auf anderen Leitungen.“ 

Meilenstein erreicht

Im Namen der aconium, die die öffentlichen Förderprogramme begleitet, wünschte Louisa Kulaczkowski alles Gute zum Baustart. „Sie haben heute einen Meilenstein erreicht“, beschei-nigte sie den Beteiligten. Sie bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen der Stadtwerke Tecklenburger Land. 

Der Wunsch, unter dem Dach der Stadtwerke Tecklenburger Land eine eigene Glasfaser-Infrastruktur aufzubauen, stand für die Gesellschafter schon früh im Raum. Denn für Privat-leute und Unternehmen ist die Versorgung mit schnellem Internet beinahe ebenso elementar wie eine Stromanbindung. Mit dem Programm zur Graue-Flecken-Förderung fanden die Stadtwerke Tecklenburger Land 2022 schließlich auch das richtige Programm, in das Thema einzusteigen. Das Programm berücksichtigt sogenannte unterversorgte Adressen, an denen die Übertragungsrate weniger als 100 Mbit pro Sekunde beträgt. Im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Tecklenburger Land haben laut Markterkundungsverfahren des Kreises Steinfurt rund 2.500 Adressen Anspruch auf einen kostenlosen geförderten Hausanschluss. Durch die Erschließung entsteht ein großflächiges 450 Kilometer langes Glasfasernetz. Die Kommunen haben die Möglichkeit, dieses perspektivisch weiterzuentwickeln.

Anschluss noch möglich

Während das passive Netz über die SWTE Kommunal den sieben Gesellschafter-Kommunen der Stadtwerke Tecklenburger Land gehört, wird das aktive Netz an die Firma epcan GmbH aus Vreden verpachtet. Diese kümmert sich unter anderem um Glasfaserprodukte und den Kundenservice. Solange ein Gebiet noch nicht ausgebaut ist, können sich berechtigte Personen und Unternehmen einen kostenlosen geförderten Anschluss sichern. Interessierte können unter www.swte.de/glasfaser prüfen, ob ihre Adresse als förderfähig gilt.


 

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