Kreis Steinfurt

Auslandsumsatz weiter rückläufig

Münsterland – Der Auslandsumsatz der Unternehmen aus dem Bezirk der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen (Münsterland und Emscher-Lippe-Region) ist weiter gesunden. Das ergeben aktuelle Daten aus der Landesstatistik für die ersten drei Quartale des Jahres. Demnach lag der Auslandsumsatz bis Ende September fast vier Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum und sogar acht Prozent niedriger als zum gleichen Zeitpunkt 2022, wie die IHK mitteilte. „Dabei ist die Inflation nicht einmal berücksichtigt“, erläuterte Saredin Seine, Vorsitzender im Außenwirtschaftsausschuss der IHK Nord Westfalen, bei jüngsten Sitzung der Mitglieder im IHK-Außenwirtschaftsausschuss bei Tece in Emsdetten.

Saredin Seine, Geschäftsführer der Albert Seine GmbH in Dülmen, führt den Außenwirtschaftsausschuss der IHK Nord Westfalen. Foto: 361gradmedien

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Trotz zunehmender Standortnachteile im internationalen Wettbewerb setzten Unternehmen aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region aber weiterhin auf Geschäfte im Ausland, wie die IHK mitteilte. „Der Außenhandel ist eine zentrale Säule der regionalen Wirtschaft“, betonte Seine. „Und das soll auch so bleiben“, sagt der Geschäftsführer der Albert Seine GmbH in Dülmen. Voraussetzung dafür sei es jedoch, an den heimischen Unternehmensstandorten wieder international wettbewerbsfähige Bedingungen zu schaffen. „Energiekosten senken, Steuern investitionsfreundlich gestalten, Bürokratie abbauen und ebenso wie Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfachen“, fasst Seine den Forderungskatalog zusammen. „Werden wir jetzt nicht wettbewerbsfähiger, werden wir überholt“, warnt er. 

Als erneuten Weckruf für die Politik wertet der Ausschussvorsitzende die in dieser Woche veröffentlichten Ergebnisse des aktuellen „World Business Outlook“ der deutschen Auslandshandelskammern. Nach dieser weltweiten Umfrage unter 3.500 Unternehmen ist die Stimmung deutscher Betriebe an ihren internationalen Standorten deutlich positiver als in Deutschland. Auffällig ist aus Sicht der IHK, dass die deutschen Unternehmen in den USA besonders zuversichtlich sind: 47 Prozent berichten von einer guten Geschäftslage und sogar 52 Prozent gehen davon aus, dass sich ihre Geschäfte noch besser entwickeln. „Das sind Werte, von denen wir in Deutschland momentan weit entfernt sind“, so Seine. Die Verunsicherung bei den Betrieben sei groß. 

„Wir brauchen jetzt schnell einen energie- und wirtschaftspolitischen Kurs, der den Unternehmen das Vertrauen in den Standort zurückgibt“, so der IHK-Ausschussvorsitzende. Wichtig seien politische Entscheidungen mit langfristiger Geltungsdauer, „die den Unternehmen eine hohe Planungs- und Investitionssicherheit geben“. 

Indien und Asean-Region im Fokus

Die Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem IHK-Außenwirtschaftsausschuss diskutierten auch über absehbare Auswirkungen möglicher Strafzölle, die Donald Trump für seine zweite Amtszeit als US-Präsident angekündigt hat. „Es wird noch schwieriger, aber angesichts seiner Bedeutung können wir natürlich nicht auf den US-Markt verzichten“, betont Seine.

Insgesamt wollen die Unternehmen ihre Abhängigkeiten verringern, neue Märkte erschließen, aber auch Produktionsstandorte in anderen Ländern prüfen. Dabei setzen sie auf Unterstützung durch die IHK-Außenwirtschaftsabteilung. Im Fokus sind dabei Indien sowie die Asean-Region, ein Staatenbund von zehn Ländern in Südostasien mit hohen Wachstumsraten und einer Bevölkerung von über 670 Millionen Einwohnern. 
 

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