Vier Fachkräfte, darunter ein junger Meister, hat Geschäftsführer Frank Vorwerk per Social-Media-Kampagne für die neue Abteilung gewonnen. Weitere vier Maler und Lackierer sollen nach und nach noch eingestellt werden. „Weil wir Putz- und Stuckarbeiten, Innendämmung und Malerarbeiten jetzt komplett selbst übernehmen, werden die Abläufe, sowohl für unsere Kunden als auch für uns selbst, noch einfacher und angenehmer“, begründet Vorwerk die Entscheidung für den Ausbau des Portfolios.
Die grundlegende Firmenphilosophie – der Einsatz von nachhaltigen und langlebigen Materialien – will er auf den neuen Arbeitsbereich übertragen. „Vor 15 Jahren habe ich angefangen, den Nachhaltigkeitsgedanken im Betrieb zu verankern“, erzählt Vorwerk. Von den Materialen des Mainstreams habe er sich damals verabschiedet, um einen neuen Weg zu gehen, der eine alte Tradition der Baugeschichte fortsetzt: „Wir verwenden ausschließlich mineralische Putzsysteme“, erklärt Vorwerk. Diese Materialien sind lösungsmittelfrei, enthalten keine Konservierungsstoffe, bestehen aus nachhaltigen Rohstoffen und wirken sich im Innenbereich positiv auf das Raumklima aus, wie der Geschäftsführer erläutert. Als Vorbild dienen dabei Gebäude aus der Renaissance, die aus Marmorsand und Muschelkalk bestehen.
Das Team der Heinz Vorwerk GmbH, die 2020 vom Bundesverband Ausbau und Fassade mit dem Titel „Stuckateur des Jahres“ ausgezeichnet worden ist, ist heute deutschlandweit unterwegs. So hat beispielsweise das Städel Museum in Frankfurt das Unternehmen beauftragt, Wandflächen in Kalkpresstechnik nach italienischer Art zu veredeln. Nicht nur die Ästhetik, auch ihre Haltbarkeit macht die mineralischen Materialien zu einem Baustoff der Zukunft, ist sich Vorwerk sicher. „Langlebigkeit ist ein wichtiger Punkt der Nachhaltigkeit“, betont der Unternehmer, der im Bedarfsfall bröckelnden Putz recycelt: „Wir haben die erste vollständig recyclebare Fassade hergestellt“, betont Vorwerk.
Seine Kunden informiert er grundsätzlich so genau wie möglich über den CO2-Fußabdruck des geplanten Projektes. „Es gibt ja die Umwelt-Produktdeklarationen, dazu rechne ich unseren eigenen, geringen CO2-Verbrauch“, erklärt Vorwerk und verweist in diesem Zusammenhang auf die Teilnahme seines Unternehmens an den Nachhaltigkeits-Projekten „Ökoprofit“ und „CSR Münsterland“. Das dort erworbene Know-how hat Vorwerk Schritt für Schritt im eigenen Betrieb eingesetzt: Inzwischen arbeite das Team nahezu CO2-neutral.
Dominik Dopheide