„Mit dem Markenbildungsprozess wollen wir pointiert herausarbeiten, was Lüdinghausen und Seppenrade – auch abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise den Burgen – attraktiv und lebenswert macht. Diese Eigenschaften wollen wir künftig gezielt nach außen kommunizieren“, erläutert Stefan Wiemann, Geschäftsführer von Lüdinghausen Marketing, den Hintergrund. Den Markenprozess hat er gemeinsam mit der Stadtverwaltung Lüdinghausen im Rahmen des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ auf den Weg gebracht.
Die Bürgerinnen und Bürger sind dabei eng eingebunden: „Die Lüdinghauser und Seppenrader sind die wichtigsten Botschafter ihrer Stadt. Nur wenn sie sich mit der zukünftigen Stadtmarke identifizieren, wird diese auch authentisch sein. Daher haben wir uns für eine breite Bürgerbeteiligung am Markenbildungsprozess entschieden“, betont Wiemann. Zum Beispiel mit einer Umfrage: Ein Großteil (61 Prozent) der 992 Befragten aus Lüdinghausen und Seppenrade ist seit mehr als 30 Jahren in der Stadt wohnhaft. Die häufigsten Besuchsanlässe für Auswärtige waren mit jeweils rund 40 Prozent der Besuch der Gastronomie, von Freunden und Verwandten sowie der Einkauf oder der Besuch des Wochenmarktes. In der Umfrage haben die Teilnehmenden unter anderem die Attraktivität von Angeboten oder Veranstaltungen bewertet und Optimierungsvorschläge gemacht. Insgesamt gibt es demnach eine hohe Identifikation mit der Stadt. So stimmten jeweils über 80 Prozent den Aussagen „Ich würde die Stadt als Wohnort auch meinen Freunden empfehlen“, „Ich mag es, dass man hier kurze Wege hat“ oder „Ich fühle mich Lüdinghausen/Seppenrade sehr verbunden“ zu oder vollkommen zu.
Die Teilnehmenden waren auch aufgerufen, die Stadt Lüdinghausen in ihren Eigenschaften zu charakterisieren: Hohe Zustimmungswerte von rund 80 Prozent erhielten dabei die Attribute „einladend“, „attraktiv“ und „familienfreundlich“. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal wird den Burgen, der Nähe zum Wasser wie etwa zur Stever, zum Kanal oder zum Klutensee – sowie der Einbettung in die Landschaft des Münsterlandes bescheinigt. Insgesamt positiv bewerteten die Befragten das gastronomische Angebot und die Einkaufsmöglichkeiten. Optimierungsbedarf sehen sie hingegen beim Wohnraumangebot und der Verkehrsinfrastruktur. Bei den Veranstaltungen genießt der Abendmarkt eine große Zustimmung, aber auch die saisonalen Märkte und das Stadtfest. Darüber hinaus werden das Angebot an Sportmöglichkeiten und Vereinen sowie der Erholungswert insgesamt positiv bewertet. „Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage beteiligt haben und der Stadt ein so gutes Zeugnis ausstellen“, bewertet Wiemann die Ergebnisse.
In die Markenbildung sollen außerdem die Impulse aus einem Markenbeirat aus 20 Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Bereichen der Stadtgesellschaft, wie Politik, Kultur, Handel, Gastronomie und Bürgerschaft einfließen. Auf dieser Basis entwickeln Stadtverwaltung und Lüdinghausen Marketing zurzeit gemeinsam mit der Agentur Team Meuter aus Gescher ein Markenhandbuch, in dem alle Ergebnisse und der Markenkern, der Lüdinghausen ausmacht, zusammengefasst werden. „Das Handbuch soll als Leitfaden für das künftige Standortmarketing und als Grundlage für ein neues Corporate Design dienen. Es geht dabei um Inhalte und Botschaften, mit denen wir künftig positiv wahrgenommen werden möchten. Zum Beispiel in Form von neuen Veranstaltungen“, erklärt Wiemann die nächsten Schritte. Auch bestehende Events und Angebote sollen auf die neue Marke abgestimmt werden.