Den Ausbau ihrer Arbeitgebermarke hat die Bäckerei Geiping in den vergangenen Jahren besonders in den Fokus gerückt. Denn das 1924 gegründete Familienunternehmen, das insgesamt 48 Filialen im westlichen Münsterland und im nördlichen Ruhrgebiet betreibt, sucht stetig Auszubildene und Fachkräfte, wie Geschäftsführer Michael Geiping erklärt. Insbesondere auf den Nachwuchs geht das Unternehmen seit Jahren systematisch zu: „Wir engagieren uns in Schulkooperationen, besuchen Messen und sind auf Social Media präsent“, nennt Personalreferentin Nicole Kuhlmann beispielhaft Maßnahmen des Auszubildenden-Marketings. Die Bäckerei bildet Nachwuchskräfte zum Bäcker, Konditor, Lagerlogistiker, Mediengestalter, Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk (Bäckerei) sowie Kaufleute für Büromanagement aus. Ein Trend, der die gesamte Branche betrifft, macht auch vor Geiping nicht halt: Nur wenige haben „Bock“ auf das Bäckerhandwerk. „Hauptgrund sind die Arbeitszeiten“, weiß Kuhlmann. Zudem, ergänzt Geschäftsführer Geiping, werde dem Konditoren-Handwerk, auch infolge der medialen Präsenz, mehr Kreativität zugesprochen. Dabei erlebe das Brot zurzeit eine Renaissance, wie der Unternehmer berichtet, und er verweist auf neue Techniken der Teig-Reifung. Sie könnten aus seiner Sicht dazu beitragen, dass sich das klassische Grundnahrungsmittel immer mehr auch als Genussmittel etabliert. Von Beginn an gibt Geiping den angehenden Bäckerinnen und Bäckern die Möglichkeit, in ihrem Handwerk Kreativität zu entfalten. So können sie beispielsweise im ersten Ausbildungsjahr im Zuge eines internen Projektes eine eigene Bäckerei-Snack-Idee realisieren und präsentieren. Die Gewinner werden prämiert. Wer sich für einen externen Wettbewerb qualifiziert, erhalte den notwendigen Spielraum für die Vorbereitung, erklärt Geiping, und verweist auf einen Auszubildenden der Bäckerei, der eine Erfolgsserie bis hin zum Vize-Europameister aufs Blech gezaubert hat.
Digitale Tools
Unterstützt werden die Mitarbeitenden aber auch in vielen anderen Bereichen: Das Deutsche Innovationsinstitut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung hat die Punkte „Moderne Führung“, „Innovationskraft“, „Mitarbeiterfreundlichkeit“, „Recruiting-Strategien“ sowie „Digitale Transformation“ unter die Lupe genommen. Mit zwei digitalen Tools deckt die Bäckerei gleich mehrere dieser Aspekte ab. „In einer AzubiApp können die Auszubildenden beispielsweise ihre Berichte erstellen und müssen kein Heft mehr mitschleppen“, erklärt Personalreferentin Kuhlmann. Auch dass sich im Berichtsbuch Bilder einbinden lassen, habe sehr positive Resonanz hervorgerufen. „Schließlich gibt es, angefangen mit dem ersten gebackenen Brot, viele Motive, die die Azubis mit Stolz präsentieren können“, betont Kuhlmann. Eine weitere App erleichtert die Kommunikation im Team und viele weitere Prozesse für die mehr als 600 Mitarbeitenden, wie etwa Urlaubsanträge stellen und genehmigen, Arbeitszeiten erfassen oder Dienstpläne erstellen. „Wir nutzen die Digitalisierung konsequent, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und allen das Leben leichter zu machen“, betont Kuhlmann.