Kurs auf die Marktlücke hat Günter Raafkes nach einigen Kundengesprächen genommen. „Es kamen immer mehr Anfragen von Architekten, Bauherren und großen Bauunternehmen, ob als Alternative zu den klassischen Kunststoffschildern auch LED-Bildschirme zur Außenwerbung zur Verfügung stehen“, berichtet er. Die Lösung hatte der gelernte Schilder- und Lichtreklamehersteller schnell auf dem Schirm: modulare LED-Felder, die kombiniert werden und somit ein sieben Quadratmeter großes Display ergeben. Raafkes ist von der Idee so überzeugt, dass er, mit seinem Geschäftspartner Pascal Peters, eine neue Firma gegründet hat: die Bauscreen GmbH.
Neuheit auf dem Markt
Pascal Peters bringe das notwendige Know-how im Bereich Konstruktion, Stahlbauhandwerk und IT mit. Raafkes selbst gestaltet die werbetechnischen Facetten des Produktes – denn auf diesen Bildschirmen soll sich einiges bewegen. „Die Screens werden aktuelle Informationen, Grafiken, Fotos, Videos und Animationen über den Neubau und über die am Bau beteiligten Unternehmen anzeigen, zudem bietet sich auch ihr Einsatz auf Events an“, erklärt Raafkes und fügt an: „Das hat meines Wissens so noch niemand auf den Markt gebracht“. Dabei lägen die Vorteile auf der Hand: Es könne viel mehr dargestellt werden, weil sich die Inhalte ändern lassen, es werde mit der LED-Technik ein innovativer Eindruck vermittelt, zudem seien die Screens mobil und könnten daher, anders als konventionelle Bauschilder, an anderer Stelle sofort wieder verwendet werden. Diese Nachhaltigkeit zählt Raafkes zu den größten Pluspunkten des Produkts. Mit Informationen und bewegten Bildern gefüttert werden die Screens in Echtzeit, zum Beispiel per Smartphone. Raafkes will diese Leistung ins Portfolio des Werbeunternehmens aufnehmen. Zum Sortiment gehören derzeit ein großer und kleiner Bildschirm, der mit einer Solaranlage ohne Stromanschluss betrieben werden kann. „Von diesen zugekauften Bildschirmen haben wir viel gelernt und stellen mit diesem Wissen nun ein eigenes Modell her“, so Raafkes.
Noch steht der Bauscreen-Prototyp in der Produktion, wo zurzeit die Bleche für die geschlossene Karosserie gekantet, lackiert und montiert werden. Ob am Firmensitz in der Gewerbestraße in Wilsum eine größere Produktion aufgebaut wird, steht noch nicht fest, zumal die wichtigsten Fertigungsschritte auch bei Peters Stahlbau vollzogen werden können. Findet der Bauscreen reißenden Absatz, denken Raafkes und Peters darüber nach, die Expansionspläne, die beide schon länger schmieden, zu verwirklichen. „Die Genehmigung zur Betriebserweiterung liegt bereits in der Schublade“, verrät er.
Gegründet hat er sein Unternehmen vor mehr als 30 Jahren. Seitdem ist der Betrieb stetig größer geworden. Aktuell zählt die Agentur sieben Mitarbeitende. Gut möglich, dass weitere dazukommen – denn Raafkes entwickelt bereits das nächste Geschäftsmodell. „Wir haben für unseren Betrieb nach kleinen Elektrofahrzeugen recherchiert und erst nach langem Suchen das Passende gefunden“, erzählt er. In Kooperation mit einem Autohaus in der Region will er diese Fahrzeuge importieren, für die Kundschaft in Werbeträger verwandeln und beispielsweise an mobile Pflegedienste verkaufen oder verleasen.