Borken

Neues Wohngebiet

Mit kalter Nahwärme ins neue Heim

Auf dem ehemaligen Schmeing-Gelände im Borkener Ortsteil Weseke ist ein neues Wohngebiet entstanden. Nachhaltige Ansätze spielen dort eine besondere Rolle.

Insgesamt hat die Stadt Borken auf dem Areal 64 Grundstücke für Einfamilien- und Doppelhäuser ausgewiesen. Außerdem werden vier Reihenhäuser und eine Seniorenwohnanlage entstehen. 37 der Parzellen werden im Verbund mit einer zentralen Wärmeversorgung veräußert und an das von den Stadtwerken Borken geplante „Kaltes Nahwärmenetz” angebunden. Für die Käufer hat das den Vorteil, dass sie ihre Immobilien nicht mehr mit einer Heizung ausstatten müssen. Für die Klimatisierung  benötigen sie ausschließlich die regenerative Energie aus dem kalten Nahwärmenetz. Dafür wurde eigens ein Erdsondenfeld errichtet, in das bis zu 140 Meter tiefe Rohre gebohrt wurden. In den Rohren zirkuliert eine Sole, die die Erdwärme aufnimmt und durch ein unterirdisches Leitungssystem zu den einzelnen Grundstücken transportiert. Dort wandelt eine Sole-Wasser-Wärmepumpe die Erdwärme in nutzbare Wärmeenergie für das Heizungssystem um. Im Sommer lässt sich über das System außerdem das Gebäude kühlen. Die einmaligen Kosten für den Anschluss, die Wärmepumpe und den Zugang zum Kalten Wärmenetz liegen bei 15.000 Euro. Außerdem zahlen die Grundstücksinhaber eine jährliche Grundgebühr für die Wärmebereitstellung aus dem Erdsondenfeld, den Betrieb des Kalten Wärmenetzes und die Service- und Reparaturkosten. Weil sie nicht an fossile Energieträger gebunden ist, ist die gewonnene Energie aus dem Kalten Nahwärmenetz regenerativ und emissionsfrei. Darüber hinaus sehen die Planungen weitere Nachhaltigkeitsprojekte vor: Pro angefangene 400 Quadratmeterfläche muss zum Beispiel ein heimischer Baum auf dem Grundstück gepflanzt werden. Einfriedungen wie Zäune müssen tierdurchlässig sein. Außerdem fördert die Stadt Zisternen und Dachbegrünung über den Kaufpreis.

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